Asprinio Spumante Brut

Sie haben überlebt, trotz katastrophalen Rodungsprämien, mühevollster Bedingungen und einer eigenwilligen Rebsorte. Die legendären Baumreben von Aversa in der Provinz Caserta nördlich von Neapel. Hier wurden und werden die Reben der antiken Sorte Asprinio noch so erzogen, wie es einst die Etrusker taten, ganz der ursrünglichen Natur der Rebe entsprechend: An Bäumen (vor allem Ulmen, gelegentlich Pappeln) empor rankend, bis hinauf in eine Höhe von 15 Metern. So entsteht gewissermaßen eine Liaison von Baum und Rebe, und diese wird zur vite maritata (»verheiratete Rebe«) . Pflege der Reben und Ernte der Trauben sind nicht ungefährlich und werden mit speziellen, persönlich angepassten, schmalen Leitern (Scalilli) bewerkstelligt.

Die Weingüter, welche noch über diese historischen Rebanlagen mit teils über 300 Jahre alten Baumreben verfügen, lassen sich an einer Hand abzählen. Das namhafteste unter ihnen ist sicherlich I Borboni der Familie Numeroso, die hartnäckig an dieser Tradition der Reberziehung festgehalten haben. Ihr wichtigster Wein ist der Spumante Brut, reinsortig aus Asprinio gewonnen, einer Sorte, die unvergleichlich rassige, herrlich herbe Weine hervorbringt, und daher auch und gerade prädestiniert ist für markante Prickler mit ausgeprägtem Charakter.

Im Duft Quitte, Brioche, Nüsse, Äpfel und Zitrusfrüchte, am Gaumen lebhaft mit guter Perlage, schöner Balance und gelungenem Spiel aus Frische und Schmelz. Das Finale passt und macht Lust auf mehr.

Der prickelnde Asprinio ist der Legende nach der einzige historische Schaumwein Süditaliens, vom Hofkellermeister Louis Pierrefeu im 14. Jahrhundert für den König von Neapel bereitet, den Normannen Robert von Anjou, dem ein Faible für prickelnde Weine zugeschrieben wird.