»Sciròcco« Rosato Terre del Volturno I.G.T. 2022

Was wäre die Weinwelt ohne ihre Legenden und Erzählungen! Einer verdankt dieser außergewöhnliche Rosé nicht nur seinen Namen, sondern auch seine Rebsorte: Casavecchia. Eine der urwüchsigsten, eigentständigsten roten Rebsorten ganz Italiens, die es eigentlich gar nicht mehr geben dürfte. Denn diese Jahrhunderte alte, typische Varität der Provinz Caserta im Norden von Neapel galt im 19. Jahrhundert nach der Reblauskatastrophe als ausgestorben. Bis in der Mitte des darauffolgenden Jahrhunderts ein Weinbauer namens Scirocco Prisco einen einzelnen, über 100 Jahre alten Rebstock entdeckte, der an einem alten verfallenen Bauernhaus überlebt hatte. Von dieser Mutterrebe zog Scirocco Prisco neue Setzlinge und nannte die Sorte Casavecchia, altes Haus.

Als Hommage an diese vinophile Rettungstat hat das kleine, 2003 von Andrea Granito gegründete Weingut Sclavia seinen Rosato »Sciròcco« getauft. Ist ein roter Casavecchia an sich schon eine Seltenheit, so gilt das umso mehr für einen Rosé. Und der lohnt sich, jedenfalls für alle, die nicht auf beerige Fruchtbomben-Rosés stehen. Denn Sclavias »Sciròcco« spielt seine Stärke bei Eleganz, Finesse und mineralischer Frische aus. Auch die präsenten Kräuternoten und die zarte rote Johannisbeer- und Walderdbeerenfrucht, assistiert von rosa Grapefruit, tragen dazu bei, sich mit diesem angenehm zurückhaltenden Rosé schnell anzufreunden.